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Die Navajo nennen den Upper Antelope Canyon „the place where water runs through rocks“. Bei unserem ersten Besuch 2001 war es noch möglich den spektakulären Canyon in Ruhe zu bewundern, während heute ganze Menschenhorden gleichzeitig durch die Schlucht geführt werden. Ein Paradies für Fotografen?!? Das ist wirklich fraglich. Es ist schon stressig vernünftige Bilder zu machen. Stellt man sich mit seinem Fotostativ und Selbstauslöser an die zahlreichen fotogenen Stellen, ist fast schon garantiert, dass gerade im entscheidenden Moment jemand durchs Bild huscht. Vielleicht sind gerade deshalb spezielle Photo-Touren eingerichtet worden. Diese Touren kommen aber zusätzlich zu den eigentlichen Führungen dazu und so kommt es gerade zur Mittagszeit zu Engpässen. Die Photo-Touren kosten deutlich mehr als die normalen Touren, dauern dafür aber dann 2 1/2 Stunden. Durch den mittlerweile enormen Bekanntheitsgrad des Canyons, der in vielen Reiseführern, Bildbänden, Zeitschriften und Reiseseiten im Internet immer mehr public gemacht wird, waren wir 2004, als wir den Canyon zum zweiten Mal besichtigten doch ziemlich genervt von den vielen Menschen. Außerdem war nach einer Stunde Aufenthalt auch schon wieder alles vorbei und wir mussten mit dem Pickup zurückfahren. 2001 konnten wir uns wesentlich länger Zeit lassen und mit einer späteren Tour zurückfahren, dies war jetzt strenger geregelt. Befindet man sich gerade sowieso in der Nähe von Page, solltet Ihr Euch aber dennoch unbedingt Zeit nehmen für diese Tour, um sich von der einzigartigen Schönheit des Canyons verzaubern zu lassen. |
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Nachdem wir die Permits bezahlt haben, parken wir unser Auto auf dem Parkplatz und gehen zu der Stelle, an dem die Allrad-Pickups stehen um dort die Tickets für die Tour zum Canyon zu kaufen. Die Abfahrtszeiten sind je nach Jahreszeit unterschiedlich geregelt. Es kann vorkommen, dass gerade eine Tour gestartet ist und man ziemlich lange bis zur nächsten Abfahrt warten muss. Die meisten Besuchen wollen natürlich um die Mittagszeit dort sein, wenn die Sonne senkrecht über dem Canyon steht. Wir fahren mit der Tour um 11 Uhr und sind so fast zur optimalen Zeit dort. |
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Nun geht es los. Wir besteigen den Allrad-Pickup auf denen links und rechts eine Sitzbank für ca. 10 Personen befestigt ist und fahren mit zwei weiteren vollbesetzten Pickups pünktlich ab. Die Fahrt führt durch den extrem sandigen Wash, der direkt zum Eingang des Upper Antelope Canyon führt. Auf der ungefähr 5 km langen Sandpiste durch das breite Tal, werden wir kräftig durchgeschüttelt und müssen uns gut festhalten. Gegen Ende der Fahrt sehen wir schon von Weitem die hohe Felsbarriere mit dem Felsspalt, der den Eingang zum Innern des Upper Antelope Canyon markiert. Hier parken die vielen Jeep-Touren und wir können uns mittlerweile gut vorstellen was uns im Canyon erwartet. |
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Wir steigen vom Jeep und werden von einer Indianerin, deren Familie im Besitz dieses Canyon ist, zum Eingang geleitet. Die Mutter der Indianerin entdeckte den Canyon im Jahr 1931 beim Schafehüten auf dem Weg von Manson Mesa nach Kaiheto, der nun in den letzten Jahren zu der Hauptattraktion in der Nähe von Page geworden ist. Der Antelope Canyon ist der meistbesuchte und meistfotografierte aller Slot Canyons. Gerade um die Mittagszeit, wenn die verschiedenen Lichteffekte den Canyon zum Leuchten bringen, wird dies für jeden Besucher zu einem einmaligen Erlebnis. Im Innern der Schlucht herrscht gedämpftes Licht, da an nur wenigen Stellen die Sonnenstrahlen ins Innere des Canyons fallen. Der hallenförmige meterhohe Eingang leuchtet durch die eindringende Helligkeit der Sonne auf und verwandelt den Sandstein in enorm orange-rötlich leuchtende Farben. Wir hatten bei beiden Besichtigungen der Canyons Glück mit dem Wetter, so dass wir die optimalsten Lichtverhältnisse zum Fotografieren hatten. Ausschlaggebend in einem Slot Canyons ist die Leuchtkraft der Sonne, nicht unbedingt die direkte Sonneneinstrahlung, die allerdings hier in diesem Canyon zu besonderen Lichteffekten führt. Erst dann leuchten die Farben des Sandsteins in den verschiedensten gelblich und orange-rötlichen Farben auf. |
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Die beiden unteren Bilder entstanden an jener Stelle, an der um die Mittagszeit die Sonnenstrahlen senkrecht durch einen schmalen Spalt in den Canyon fallen. Diese Stelle ist ein beliebtes Fotomotiv für alle Fotografen. Wir stellen uns genau in den Lichtstrahl und fühlen uns wie die Crew des Raumschiff Enterprise, die sich beamen lässt. Der Lichtstrahl bekommt aber auch einen besonderen Effekt, wenn die Navajo-Indianerin eine handvoll Sand in den Lichtkegel wirft und durch den aufgewirbelten Staub so der Lichtstrahl richtig zur Geltung kommt. |
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Die Bilder zeigen die tolle Felsenwelt des Canyons der durch die Auswaschungen von Wasser und Wind geformt wurde. Das Innere des Canyon kann sich mit jeder Flash Flood extrem verändern. So zeigte uns ein Amerikaner Bilder aus dem vorigen Jahr, wo sich die Sandmassen an manchen Stellen meterhoch auftürmten. |
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Ein Besuch des Canyons ist auf jeden Fall lohnenswert, auch wenn sich oft zuviel Menschen gleichzeitig im Canyon aufhalten. Dieser Canyon ist wirklich einer der Schönsten und Beeindruckendsten im Westen. Aufgrund seiner leichten Erreichbarkeit, im Gegensatz zu vielen anderen Canyons, die nur mit Seilen oder stundenlangen Wanderungen erreichbar sind, stellt er nicht nur für Fotografen ein lohnenswertes Ziel dar. Der Verlauf des Canyons wird zum Ausgang hin deutlich enger und auch dunkler, da durch die Enge der Felswände keine Sonnenstrahlen bis auf den Grund fallen. Dann plötzlich haben wir das Ende der Schlucht erreicht und stehen wieder im grellen Sonnenlicht. |
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